Im Rahmen der DFG-Kollegforschungsgruppe (Centre for Advanced Studies) „Alternative Rationalitäten und esoterische Praktiken in globaler Perspektive“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wird die Stelle einer/s
wissenschaftlichen Mitarbeiterin / Mitarbeiters (TVL-E14, 100 %, Postdoc)
ausgeschrieben. Gewünschtes Startdatum ist der 1. September 2022.
Projektbeschreibung
Die Kollegforschungsgruppe wird Deutungs-, Rationalisierungs- und Legitimationsstrategien von „esoterischen Praktiken“ (in einem breit gefassten und ergebnisoffen zu diskutierenden Begriffsverständnis) weltweit vergleichen. Sie wird herausarbeiten, warum und in welchen Formen sie auch heute in unterschiedlichen kulturellen und regionalen Kontexten erfolgreich sind. Mittelfristig soll so eine Kulturtheorie esoterischer Praktiken entstehen, um deren Resilienz, typologische Ähnlichkeit über eine große Zahl von Fallbeispielen hinweg sowie deren unterschiedliche Bewertungen in ihren jeweiligen kulturellen, politischen und sozio-rechtlichen Umgebungen erklären zu können. Die Kollegforschungsgruppe hat einen dezidiert gegenwartsorientierten sowie globalen Fokus und geht von einer heuristischen Arbeitsdefinition „esoterischer Praktiken“ aus, die Faktoren wie Kontingenzbewältigung, Spezialistentum, Geheimhaltung, teilweise Unbeobachtbarkeit, sowie soziale Ein- und Ausgrenzungsdynamiken einschließt. Gleichzeitig vergleicht das Projekt auch kreative Neuerfindungen traditioneller Praktiken, die im Spannungsfeld mit konkurrierenden kulturellen Registern (z.B. Wissenschaft, neue Technologien/Medien, politische Regime, religiöse Orthodoxien) neuartige hybride Formen erlangen und zu ihrer (Re-)Legitimation beitragen können.
Kollegforschungsgruppen sind ein speziell auf geistes- und sozialwissenschaftliche Arbeitsformen zugeschnittenes interdisziplinäres Förderformat mit großer internationaler Ausstrahlungskraft. Kollegforschungsgruppen haben eine Laufzeit von zunächst vier Jahren, mit Option auf Verlängerung für eine zweite Förderperiode, und basieren auf der Kombination eines internationalen Fellowprogramms mit lokaler Spitzenforschung, wodurch ausgewiesene Wissenschaftler*innen zur Weiterentwicklung eines innovativen und interdisziplinären Forschungsthemas über einen langen Zeitraum an einem Ort zusammenarbeiten können.
Für die wissenschaftliche Koordination dieser Kollegforschungsgruppe schreibt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg die Stelle eines/r wissenschaftlichen Mitarbeiterin/Mitarbeiters (TVL-E14, 100 %, Postdok) aus. Die Dauer der Tätigkeit ist drittmittelbedingt befristet auf den bewilligten Förderzeitraum (vorläufig bis 31. März 2026).
Qualifikation
- Abgeschlossene Dissertation im Bereich Ethnologie (Kultur- und Sozialanthropologie), Religionswissenschaft, Theologie, Religionssoziologie, interdisziplinäre (Trans-)Regional- und Kulturwissenschaften, oder verwandten Fächern
- Forschungserfahrung im Kontext zeitgenössischer „esoterischer Praktiken“ (in einem breit gefassten Begriffsverständnis) oder verwandter Themenbereiche, oder die Bereitschaft sich im Rahmen der Kollegforschungsgruppe in ein entsprechendes Forschungsgebiet einzuarbeiten
- Wünschenswert: Erfahrungen mit Verbundforschungsprojekten und dem Organisieren kollaborativer Forschung
Aufgabenbereiche
Die ausgeschriebene Stelle dient schwerpunktmäßig der eigenständigen Forschung im Rahmen des Themengebiets der Kollegforschungsgruppe. Darüber hinaus wird Mitarbeit bei der wissenschaftlichen Koordination der Kollegforschungsgruppe erwartet, in Kooperation mit den Direktoren und weiteren Koordinatoren. Daher sind exzellente Kommunikations-, Team- und Organisationskompetenzen erwünscht, ebenso wie Empathie, Flexibilität und Belastbarkeit. Arbeitssprache des Instituts ist Englisch, exzellente Englischkenntnisse in Wort und Schrift werden daher vorausgesetzt, ebenso wie sehr gute mündliche wie schriftliche Deutschkenntnisse. Kenntnisse weiterer Fremdsprachen sind von Vorteil. Regelmäßige Präsenz am Institut wird erwartet.
Wir bieten
- Mitarbeit an einem interdisziplinären, innovativen und prestigereichen DFG-Verbundforschungsprojekt
- Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk internationaler sozial-und geisteswissenschaftlicher Spitzenforschung
- Ein aufgeschlossenes, kooperatives Team
- Gleitende Arbeitszeiten und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle
- Unterstützung bei Fortbildungsangeboten sowie Reisekosten für Forschungsaufenthalte und Konferenzen
- Betriebliche Altersversorgung über die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL).
Bewerbung
Die Bewerbungsunterlagen sollten beinhalten: ein Anschreiben, das wissenschaftliche Laufbahn und Forschungsinteressen umreißt; CV mit Publikationsliste; eine kurze Skizze geplanter Forschungsvorhaben mit Bezug zum Thema und Forschungsprogramm der Kollegforschungsgruppe (max. 3 Seiten); Namen und Kontaktdaten von zwei potienzellen Gutachtern.
Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 31. Mai 2022. Gewünschtes Startdatum ist der 1. September 2022. Die Dauer der Tätigkeit ist drittmittelbedingt befristet auf den bewilligten Förderzeitraum (vorläufig bis 31. März 2026).
Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form von Diskriminierung. Bewerbungen von Schwerbehinderten werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich begrüßt. Die FAU ist Mitglied im Verein „Familie in der Hochschule e.V.“ und bietet Unterstützung für Dual-Career-Paare an.
Kosten, die im Zusammenhang mit Ihrer Bewerbung entstehen (Fahrtkosten o.ä.), können leider nicht erstattet werden.
Für Auskünfte steht Ihnen zur Verfügung:
Dr. Bernd-Christian Otto: bernd.otto1@gmail.com
Die Bewerbungen sind in einem PDF zu richten an:
Sandra Losch (Geschäftsführung): sandra.losch@fau.de